Unter dem Namen Keruing werden ca. 70 verschiedene Arten der Gattung Dipterocarpus mit einem großen Verbreitungsgebiet in Süd- und Südostasien gehandelt. Sortimente aus Thailand (Handelsname Yang) und Indien sowie Myanmar (Handelsname Gurjun) werden von vergleichsweise wenigen Arten mit relativ homogenen Eigenschaften gebildet, wogegen die Sortimente aus Malaysia und Indonesien größere Schwankungen der Holzeigenschaften (Rohdichte, Harzgehalt und Dauerhaftigkeit) aufweisen. Keruing wird in Europa v. a. als Austauschholz für Bangkirai, insbesondere für die Herstellung von Terrassendielen verwendet; im Vergleich zu Bangkirai wird es aber zumeist durch eine geringere natürliche Dauerhaftigkeit und stärkere Ausharzungen charakterisiert.
Der Splint ist 4 bis 18 cm breit, rötlichgrau bis blassbraun und meist deutlich abgesetzt vom rotbraunen bis leicht violetten Kernholz (braun nach-dunkelnd). Die zerstreut angeordneten Poren sind grob, überwiegend solitär angeordnet und teilweise verthyllt. Große Holzstrahlen beeinflussen das Holzbild in jeder Richtung, besonders auf den Radialflächen als Spiegel. Axial verlaufende Harzkanäle sind auf den Querschnitten durch die sie umgebenden hellen Speicherzellen gut sichtbar. Auf den Längsflächen sind sie durch austretendes Harz als dunkle Flecken oder als helle Einlagerungen erkennbar. Der Faserverlauf ist überwiegend gerade, nur vereinzelt mit schwachem, teils auch unregelmäßigem Wechseldrehwuchs.
Zur Bearbeitung von Keruing sind Werkzeuge mit Hartmetall bestückten Schneiden erforderlich. Diese stumpfen aufgrund von SiO2-Einlagerungen jedoch schneller ab und können durch die im Holz eingelagerten Harze verschmutzen. Nach intensivem Dämpfen ist das Holz gut messer- und schälbar. Für Nägel und Schrauben sollte vorgebohrt werden. Im Kontakt im Eisenionen entstehen auf feuchten Holzoberflächen intensive Verfärbungen (Eisengerbstoff-Reaktionen). Der hohe Harzgehalt kann zu Problemen bei der Verklebung und Oberflächenbehandlung von Keruing führen.
Im Handel wird bei Keruing häufig nach “oily species” (sehr harzreich) und “non-oily species” (wenig harzreich) unterschieden. Für die Sperrholz-produktion werden letztere wegen geringerer Schwierigkeiten beim Schälen und der Verklebung bevorzugt. Die Bezeichnung Yang-Teak ist irreführend und zu vermeiden.